im Vergleich mit anderen Methoden, insbesondere mit der Fluoreszenzmessung zur Bestimmung von physiologischen Parametern Chlorophyll tragender Spezies.
1. Summary: Das Gerätesystem PlantVital® 5000 ist ein Monitorringsystem, insbesondere des
Bio- und Umweltmonitorring, auf der Basis der Sauerstoffmessung mit einem
Detektor vom Clark-Typ. Es ist bestimmt zum Nachweis der zeitlichen Änderung
der Sauerstoffbilanz Chlorophyll "a" tragender Spezies im Dunkel-Hell-Zyklus,
um mit Hilfe von vier auf diese Weise zu gewinnenden Parametern quantitative
Aussagen über die Vitalität der Targets zu erhalten.
Die quantifizierbaren Vitalitätskennziffern dienen 1.) der Ermittlung der
Vitalitätsänderung als Folge natürlicher und anthropogener Einwirkungen (Stress
unterschiedlicher Art) auf das zu untersuchende System, 2.) der Verfolgung von
Vorgängen im Bereich der Pflanzenphysiologie, die aus visuellen Bonituren gar nicht bzw. nur mit sehr aufwändigen anderen
Methoden zu ermitteln sind und 3.) der Erarbeitung von Prognosen über die
vegetative bzw. generative Entwicklung der Targets.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist 4.) die Untersuchung relevanter Stufen des
Photosyntheseprozesses als solchem. Zu diesem Prozess gibt es im Bereich physikalisch
basierter Messverfahren im wesentlichen drei Zugänge: 1.) Die Bestimmung der
Fluoreszenzquantenausbeute zur Ermittlung der Verwendung der absorbierten
Lichtenergie für den Aufbau und den Betrieb der Elektronentransportkette, 2.)
die Ermittlung der Sauerstoffemission als Kennzeichen für die
Energiespeicherung mit Hilfe der aus der Wasserspaltung gewonnenen Protonen (H+)
und 3.) die Ermittlung der Größe der CO2-Fixierung zum Aufbau von Hexosen über Triosen bzw. Tetrosen aus dem absorbierten CO2. Im weiteren wird in kurzer Form ein Vergleich der Methoden
angestellt, und es werden die Alleinstellungsmerkmale des PlantVital® 5000 auf
bestimmten Gebieten herausgestellt.
2. Absorptions- und Fluoreszenzspektren des Photosyntheseapparates.
Bei
Anregung mit ultraviolettem oder mit sichtbarem Licht (PhAR;
photosynthetically active radiation) weist das Fluoreszenzspektrum, welches einen
weiten Bereich zwischen 400 nm und 800 nm überstreicht, vier ausgeprägte Maxima
aus: bei 440 nm (blau), bei 520 nm (grün), bei 690 nm (rot) und bei 740 nm
(tief rot). Von diesen vier Bereichen sind lediglich die beiden Bereiche um 690
nm und um 740 nm dem Chlorophyll "a" (Chl) in den Chloroplasten der grünen Mesophyllzellen
zuzuschreiben. Die beiden Bereiche der Fluoreszenz bei 440 nm und bei 520 nm
stammen von anderen organischen Molekülen, die in der Regel covalent
an die Zellwände gebunden sind. Üblicher Weise werden zur Charakterisierung des
Photosyntheseapparates mittels Fluoreszenzmessung die Intensität der
Fluoreszenz (zur Ermittlung der Fluoreszenzquantenausbeute, dem eigentlich
interessanten Parameter) und deren zeitliches Verhalten gemessen.
Die
Fluoreszenzintensität kann beeinflusst werden durch 1.) Änderungen in der Konzentration
der fluoreszierenden organischen Moleküle, 2.) durch Änderungen in den
Lichtleitkanälen des Chlorophyll "a" tragenden Systems und 3.) durch Änderungen
in den relativen Anteilen der Energieverteilung bei der Relaxation
der optisch angeregten Zustände in die einzelnen Kanäle: Photosynthese (Nutzeffekt),
strahlende Relaxation (Fluoreszenz) und
strahlungslose Relaxation (Anregung von
Schwingungs-Rotations-Zuständen der organischen Moleküle, deren Energie
letztendlich in Wärmeenergie umgesetzt wird). Störungen der Photosynthese, den Elektronentransport
betreffend, können sich als Verstärkung der Fluoreszenz äußern und eventuell
dadurch quantifiziert werden.
Es gilt
als gesichert, dass die Fluoreszenz bei 440 nm und bei 520 nm, die nicht an das
Chlorophyll "a" gebunden ist, zeitlich und in der Intensität bei
gleichbleibender Anregung konstant ist.
Die
Fluoreszenz gesunder Blätter, die an das Chlorophyll "a" gebunden ist (690 nm
und 740 nm), ändert sich jedoch hinsichtlich ihres Zeit- und
Intensitätsverlaufes und gibt damit eine Möglichkeit, Informationen über die
Eigenschaften des Photosyntheseapparates zu erhalten. Das betrifft vor allem -
aber nicht nur - die Kinetik im Zusammenhang mit dem "Kautsky"-Effekt.
3. Kautsky-Effekt: Wird ein Blatt einige Zeit im
Dunkeln aufbewahrt und danach mit aktinischem Licht (PhAR) bestrahlt, so läuft das komplizierte Enzymsystem der
Photosynthese nicht sofort an. Die aufgenommene Energie aus dem Licht, die über
die Elektronentransportkette weitergeleitet wird, wird nicht sofort abgenommen,
und es kommt zu einem Energiestau, der sich in einer verstärkten Nutzung des
Fluoreszenzkanals bei der Relaxation der angeregten
Zustände äußert. Es dauert bei einem gesunden Blatt etwa drei Minuten, bis alle
Komponenten optimal synchron arbeiten und die Chlorophyll "a" Fluoreszenz auf
einen Bruchteil des Ausgangswertes zurückgegangen ist.
4. Störungen der Funktion des Photosyntheseapparates: Wenn die
Kette des Energietransports bei der Lichtreaktion aus anderen Gründen als dem
unter 3) beschriebenen gehemmt oder ganz unterbrochen ist, so verharrt die
Fluoreszenz auch länger auf einem hohen Niveau. Eine nicht normale Ursache
erhöhter Fluoreszenz, begründet durch besagte Hemmung des Elektronentransports
bei der Photo-Phosphorylierung, kann Substratmangel
für die ATP-Synthetase (ADP-Mangel bzw. Mangel an
anorganischem Phosphat (Pi)) sein. Ein solcher Substratmangel könnte
z.B. durch Störungen bei der Dunkelreaktion (CO2-Fixierung) auftreten,
so dass zu wenig ATP verbraucht wird. Andererseits würde ein "Kurzschluss" des
Elektronentransports, d.h. eine Entkopplung der Photo-Phosphorylierung,
zu einem sehr schnellen Abfall der Fluoreszenzintensität führen. Ist das Blatt
durch Stress (z.B. Trockenheit, andere natürliche oder anthropogene Einflüsse)
beeinträchtigt, so kann eine Änderung in der "Kautsky"-Kinetik
(d.h. in dem Verlauf der Fluoreszenzintensität während des Anlaufens der
Lichtreaktion) Hinweise auf derartige Einflüsse geben, da offensichtlich die
einzelnen Komponenten durch den Stress unterschiedlich beeinträchtigt sind und
deren Synchronisation längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Fluoreszenz-Methode
kann hier eine Abschätzung der quantitativen Vorgänge liefern. Erst eine
Messung der Sauerstoffemission, verursacht durch die enzymatisch
gestützte Photolyse des Wassers zur Freisetzung von Protonen (H+)
zum Zwecke der Energiespeicherung (ADP/ATP und NADPH/H+) kann eine
genauere quantitative Auskunft über die
wirklichen Gründe der erhöhten oder extrem niedrigen Werte der Fluoreszenz
geben. Eine weitere geeignete und häufig verwendete Methode zur allseitigen
Aufklärung der Prozesse im gesamten Photosynthesemechanismus ist die Messung
der CO2-Fixierung.
5. Messtechnik für wissenschaftliche Untersuchungen: Für eine genaue
wissenschaftliche Untersuchung des Gesamtprozesses der Photosynthese in
allen seinen Stufen sind neben der Fluoreszenzmessung, die bislang am besten
theoretisch und experimentell (durch die Pulse-Amplituden.Modulation;
PAM) entwickelt ist, auch die quantitative Bestimmung der Sauerstofffreisetzung
und die Bestimmung der CO2-Fixierung erforderlich.
Im
Bereich der Fluoreszenzmessung sind unterschiedliche Varianten, die
unterschiedliche Aussagen über die das Fluoreszenzverhalten bestimmenden Teile
des Photosyntheseapparates ermöglichen, verfügbar. Unter anderem kann man durch
impulsförmige Bestrahlung und Einsatz eines synchronisierten Messverstärkers
die schwachen Fluoreszenzsignale bei Vorhandensein wesentlich stärkerer
Hintergrundstrahlung erfassen. Dadurch wird es möglich, durch Einsatz von
gepulstem Zusatzlicht, welches vielfach stärker als die Sonneneinstrahlung ist,
die Elektronentransportkette kurzzeitig vollständig zu sättigen (chemisch
reduzieren). Aus der dabei gemessenen Fluoreszenz kann man die maximal mögliche
Fluoreszenzquantenausbeute ermitteln. Mit Hilfe dieser Messungen erhält man
Hinweise auf die Menge des vorhandenen photosynthetisch aktiven Chlorophylls
"a" im Photosystem II (LHC II, light harvesting complex) gibt. Gleichzeitig kann dabei die
Minimalfluoreszenz bei längerer Photosynthese (Lichtphase) unterhalb des Lichtsättigungsbereiches
ermittelt werden.
Die
Möglichkeiten, welche im Bereich der Ermittlung des Sauerstoffverzehrs in der
Dunkelphase (Respiration), der quantitativen Erfassung des Kautsky-Effektes
und der Photosynthese in der Lichtphase vorhanden sind, kann man den Unterlagen
des Gerätesystems "PlantVital® 5000"
der Firma INNO-Concept GmbH, Strausberg (Germany) entnehmen (Lit. 1).
Einen
wesentlichen Hinweis darauf, wie die gespeicherte Energie verwendet wird, um
unter Hinzuziehung von CO2 aus der Atmosphäre über Triosen (C3; Calvin-Zyklus) oder Tetrosen
(C4, Hatch-Slack-Kortschak-Zyklus) Hexosen aufzubauen, erhält man durch den Einsatz von
Messgeräten, die in quantitativer Weise die CO2-Fixierung ermitteln.
6. Screening-Methoden: Für Screening-Methoden, die die unmittelbare
Wirkung der externen Einflüsse auf die vegetative Entwicklung (in bestimmten
Fällen auch auf die generative Entwicklung) des zu untersuchenden Chlorophyll
"a" tragenden Systems in schneller und effektiver Weise ermöglichen sollen, ist
es wichtig zu bestimmen, in welchem Ausmaß das System bereit und in der Lage
ist, die für die Energiespeicherung - im Unterschied zum Energietransport -
erforderlichen Protonen, gewonnen aus der Wasserspaltung, zu erzeugen, die im Nebenprodukt
die Sauerstoffmoleküle freisetzt. Dazu dienen besonders für diesen Zweck entwickelte
Geräte der Sauerstoff-Messung, in besonderer Weise das Gerätesystem PlantVital® 5000. Es sei
auch hier wiederholt vermerkt, dass die Applikationsbreite des Gerätesystems PlantVital® 5000 weit über
den Einsatz als Monitorringsystem zur Bestimmung bestimmter Vorgänge bei der
Photosynthese hinausgeht. Weitreichende wissenschaftlichen Untersuchungen unter
Verwendung des Gerätesystems PlantVital® 5000 in
Forschungseinrichtungen haben gezeigt, dass PlantVital® 5000 vor
allem verwendet werden kann, um entweder pflanzenphysiologische Vorgänge zu verfolgen,
die durch visuelle Bonituren nicht erfasst werden
können (Lit. 2) oder Prognosen für die weitere vegetative oder generative
Entwicklung der Pflanzen unter den vorgegebenen Umweltbedingungen ( Lit. 3)
(natürliche und/oder anthropogene Einflüsse) zu erstellen. Nutzt man für diese
Untersuchungen Indikatorpflanzen mit hinreichen bekannten Eigenschaften und
großer Verbreitung, so ist dieses Gerätesystem auch als Umweltmonitorringsystem
verwendbar.
7. Entscheidungskriterien für die Wahl der Systeme: Der
Photosyntheseprozess in seiner Gesamtheit ist ein äußerst komplexer Prozess, an
dem sehr viele verschiedene Moleküle in sehr unterschiedlicher Umgebung beteiligt
sind. Die Wirkung der Einzelkomponenten kann über Signale (optische,
thermische, chemische u.a.), die in den unterschiedlichen Stufen des Photosyntheseprozesses
vom System abgegeben werden, qualitativ und quantitativ untersucht werden.
Jedes dieser Signale gibt Auskunft über die Wirksamkeit eines bestimmten Teiles
des Gesamtprozesses. Keine dieser o.g. Messsysteme gibt eine vollständige
Auskunft über den Gesamtprozess der Photosynthese. Von besonderem Interesse
dürfte auch die Tatsache sein, ob mit den angeführten Methoden Prozesse in der
Pflanzenphysiologie verfolgt werden können, die mit visuellen Bonituren gar nicht oder nicht rechtzeitig erkannt werden
können oder ob gar aus den erhaltenen Messergebnissen Entscheidungskriterien
über die Beeinflussung der Pflanzen für deren weitere zielgerichtete
Entwicklung (Nutzpflanzen) abgeleitet werden können (Lit. 2). Es versteht sich
von selbst, dass die Auswahl der zu verwendenden Gerätetechnik davon abhängig
ist, welcher Teilbereich des Gesamtprozesses untersucht werden soll, ob der
Gesamtprozess oder nur ein Teilbereich von Interesse ist und wie hoch der
Aufwand ist, um eine bestimmte Information über das zu untersuchende System zu
erhalten. Unter Aufwand sei hier der Zeitaufwand für
die Erlangung einer bestimmten Information und der finanzielle Aufwand für die
Anschaffung der erforderlichen Haupt- und Nebenausrüstungen verstanden. Des weiteren ist zu berücksichtigen, ob die Messungen am Target "in vivo" oder "in vitro"
erfolgen, wichtig dabei ist auch, ob die Messungen in situ erfolgen
können.
8. Pflanzenphysiologische Relevanz der erhaltenen Ergebnisse: Es ist
nicht unwichtig zu bemerken, dass es sich bei den hier dargelegten Problemen
und Untersuchungsmethoden hinsichtlich der Targets in
der Regel um lebende Spezies mit der bekannten Vielfalt und Streubreite der
Eigenschaften handelt. Folglich ist es geboten, Schlussfolgerungen über den Zustand
des Targets nur auf der Basis einer Vielzahl
durchgeführter Messungen an gleichen Produkten zu ziehen. Üblicher Weise werden
zur Auswertung Statistik-Programme herangezogen. Um die Messwerte
(Quantenausbeute, Größe der Sauerstofffreisetzung oder des CO2-Verbrauchs)
in Beziehung zu den pflanzenphysiologischen Parametern zu bringen, werden
Korrelationen zwischen beiden gebildet. Als Ergebnisse erhält man Korrelationswerte und Signifikanzen dieser
Werte. Man geht davon aus, dass bei sehr niedrigen Signifikanzwerten (<
0,001) die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung von erhaltenen Messwerten und
pflanzenphysiologischem Verhalten sehr hoch ist. Auch bei sehr hoher
Wahrscheinlichkeit darf dabei keinesfalls vernachlässigt werden, dass neben dem
Erfordernis sehr hoher Korrelationswerte auch die Frage nach der Kausalität zwischen
der gemessenen Wirkung und der vermuteten Ursache tiefgründig beantwortet werden
muss.
9. Die wichtigsten Eigenschaften von PlantVital®
5000 (Lit.4): PlantVital® 5000 ist ein
einfaches, leicht zu handhabendes Gerätesystem,
welches sich auch hervorragend für die Ausbildung eignet (Lit. 5). Zur
Vermessung des Targets, die in vitro
erfolgt, wird nur eine geringe Menge Chlorophyll "a" tragenden Materials
(Blattscheibe von 4mm bis 8 mm Durchmesser, wenige Lemnaceen,
geringe Mengen Algen, Koniferennadeln u.a.) benötigt. Die Messung erfolgt in
einer klimatisierten Messkammer, in der sich das Target
wahlweise in Dunkelheit oder unter Bestrahlung bei einer definierten
Photonenstromdichte, je nach Wahl durch den Operator, befindet.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: info@inno-concept.de