"Arbeit an Schulen"

 

 

1.       Ziel- und Aufgabenstellung

 

In der heutigen Zeit des immer rasanteren technologischen Fortschritts und der damit einhergehenden oftmals nicht vorhersehbaren negativen Folgen für die Umwelt, die bis zur Zerstörung ganzer Lebensräume oder zur Ausrottung von Tier- bzw.  Pflanzenarten führen können, ist es notwendig und wichtig, bereits den Kindern und Jugendlichen ein Gespür für diese Problematik zu geben und ihr Interesse und Engagement für Umweltfragen zu entwickeln.

Daneben soll bei den Schülern im Rahmen der Umwelterziehung naturwissenschaftliches Denken und Beobachten geschult sowie ein erster Kontakt mit konkreter umweltbezogener naturwissenschaftlicher Forschung vermittelt werden.

Diese Aufgabe befasst sich mit der Untersuchung von grünem Pflanzenmaterial, an dem mittels eines neu entwickelten Messgerätes die Photosyntheseaktivität direkt am Pflanzenmaterial gemessen  werden soll.

 

   2.       Arbeitsweise

 

Von interessierten Schülern soll unter fachkundiger Anleitung mittels eines neu entwickelten Messgerätes die Photosyntheseaktivität von Pflanzen zunächst im Naturpark und dann an stark befahrenen Straßen, in Wohngebieten, Stadtparks etc. gemessen werden, um somit aus dem Vergleich der Messergebnisse Rückschlüsse auf konkrete Umweltbelastungen bzw. Schädigungen der Umwelt zu ermöglichen.

Nach dem Wecken von Interesse für praktische Fragen des Umweltschutzes - gerade bei jungen Menschen - werden Messdaten für bestimmte Regionen erstellt und ausgewertet, die ein genaues Bild der Umweltbelastung in dieser Region aufzeigen. Die erstellten Messdaten sollen zugleich Ausgangspunkt für gemeinsame Überlegungen sein, wie Umweltschäden praktisch verringert werden können.

 

    3.      Umweltentlastungseffekte und öffentliches Interesse

 

  Mit Hilfe des Photosynthesemessgerätes wird es möglich sein, sehr kurzfristig und mit hoher Zuverlässigkeit Pflanzenschädigungen durch Umwelteinflüsse bereits im Anfangsstadium zu erkennen und zu quantifizieren. Das ermöglicht es, die Ursachen zu bestimmen und praktische, effektive Gegenmaßnahmen einzuleiten. So kann z.B. die schädliche Wirkung von Pflanzenschutzmitteln erkannt werden, wenn man diese in Menge und Art falsch einsetzt.  Dieses Erkenntnis ist Voraussetzung für den richtigen Einsatz  bekannter umweltfreundlicher Pflanzenschutzmittel.

 

  Durch Sauerstoffmessungen an Wasserpflanzen ist eine Früherkennung von Veränderungen der Wasserqualität möglich, was rechtzeitige Gegenmaßnahmen je nach Art der Veränderung möglich macht und somit das ökologische Gleichgewicht stabilisiert.

 

Interessant ist sicher auch die Möglichkeit, Art und Umfang der Sauerstoffproduktion verschiedener Laubgewächse und Nadelbäume genau zu bestimmen und so die richtige Auswahl für die Bepflanzung von Wohngebieten, Spielplätzen, Schulen, Kindertagesstätten usw. im Sinne der Erzielung einer möglichst guten Luftqualität zu treffen.

 

  Und nicht zuletzt kann das Photosynthesemessgerät bei der praktischen Ausgestaltung von Projektwochen bzw. in Arbeitsgemeinschaften an Gymnasien und Schulen mit gymnasialer Oberstufe genutzt werden.  Das auch solcherart zu beeinflussende umweltrelevante Denken und Handeln Jugendlicher könnte zukünftig durchaus ein beachtenswerter Faktor bei der Verbesserung der Umweltsituation werden.

    

4.         Angestrebte pädagogische Effekte

 

Durch die aktive Mitarbeit an dieser Aufgabenstellung soll interessierten Schülern eine Reihe von Kenntnissen und Fertigkeiten vermittelt werden, die über das normale Unterrichtsmaß hinausgehen:

 

·       erster Einblick in die angewandte Umweltforschung

·       erste Erfahrungen mit Aufgaben und Problemen bei der Bearbeitung von Forschungsprojekten

·       Geduld, Ausdauer und Zielstrebigkeit bei der wissenschaft-lichen Arbeit

·       Schulung des logischen Denkens

·       biologische und physikalisch-chemische Detailkenntnisse über die Vorgänge bei der Photosynthese

·       Einblicke in moderne Analyseverfahren und Untersuchungs-methoden

 

Bei erfolgreichem Verlauf der Arbeiten, d.h. im Falle, dass aussagekräftige Messergebnisse erhalten werden, ist es denkbar, an öffentlichen Wettbewerben, wie z.B. "Jugend forscht", teilzunehmen.  Damit kann den Schülern eine zusätzliche, erfolgsorientierte Motivation gegeben werden.